SAXORUM, Sächsische Landeskunde, digital

Archiv der Jüdischen Gemeinde Dresden

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Zwischen dem 9. und 11. November 1938 sahen sich auf dem gesamten Gebiet des heutigen Sachsen als Juden verfolgte Menschen den antisemitischen Novemberpogromen ausgesetzt: Sie wurden gedemütigt, körperlich misshandelt, beraubt, ihre Geschäfte und Wohnungen vielfach demoliert, Einrichtungen der jüdischen Gemeinden systematisch zerstört. Hunderte der Verfolgten wurden in sogenannte ‚Schutzhaft‘ genommen und in Haftanstalten und Konzentrationslager verschleppt. Mehrere der Verfolgten starben an oder in der Folge von Gewalt und Lagerhaft; andere nahmen sich selbst das Leben. Und es waren Menschen, die die Gewalt gegen die als Juden Verfolgten ausübten und organisierten. Nur wenige halfen, indem sie die Verfolgten warnten, versteckten und unterstützten oder gegen die Pogrome protestierten. Weit größer war die Zahl der Menschen, die die Ereignisse als Zuschauer erlebten.

Die Novemberpogrome stellten auch in Sachsen eine neue Eskalationsstufe der antisemitischen Ausgrenzung und Verfolgung dar. Als Ereignis nehmen sie heute einen besonderen Stellenwert in den lokalen Erinnerungskulturen ein und fanden Aufnahme in zahlreiche Forschungsarbeiten, Ortschroniken, Autobiografien und weitere Publikationen. Es sind die Geschichten der Menschen von 1938, denen sich das Forschungsprojekt BRUCH|STÜCKE – Die Novemberpogrome in Sachsen 1938 zuwendet. Es führt dazu die vorliegenden Forschungsergebnisse und Publikationen sowie neue Quellen zusammen.

Neben einer dreiteiligen Wanderausstellung mit regionalen Schwerpunkten auf Chemnitz/Südwestsachsen, Dresden/Ostsachsen und Leipzig/Nordwestsachsen sowie einer Buchpublikation ist in Zusammenarbeit mit der SLUB eine Datenbank entstanden. In dieser sind Literatur und Quellen zu den Pogromen auf dem Gebiet des heutigen Sachsen erfasst und zusammengeführt. Das Recherchewerkzeug schafft über die digitale Oberfläche so zugleich eine Vereinigung der bislang in ihrer Reichweite oft auf den lokal Raum begrenzten, teils aber auch weltweit verstreuten Texte.

Die Datenbank steht allen Interessierten, insbesondere auch Multiplikatoren der Kinder- und Erwachsenenbildung, kostenfrei zur Verfügung. Sie bietet eine leicht zugängliche Grundlage für die selbstständige Erforschung der Geschichte der Pogrome und allgemein der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Sachsen. Die Datenbank wird sukzessive ergänzt. Sie können gern Hinweise und Vorschläge für neu aufzunehmende Titel unterbreiten.

Inhaltlicher Kontakt:
Daniel Ristau (Projektleitung BRUCH|STÜCKE)
dristau@bruchstuecke1938.de

Technischer Kontakt:
Martin Munke (Referatsleitung Saxonica und Kartensammlung, SLUB Dresden)
sachsen@slub-dresden.de

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