SAXORUM, Sächsische Landeskunde, digital

Sächsische Biografie: Biografie des Monats (November 2020)

Bischof Gerung von Meißen († 20. November 1170)

Mit dem Namen Bischof Gerung von Meißen ist ein wesentlicher Meilenstein der mittelalterlichen Geschichte Sachsens verbunden. Die Rede ist von der Kührener Urkunde, die ein klassisches Zeugnis der Ansiedlung deutschsprachiger Einwanderer im vormals slawisch geprägten Land östlich der Saale darstellt: Am 22. November 1154 wies Bischof Gerung den ankommenden Siedlern aus Flandern das Dorf Kühren bei Wurzen als neues Siedlungsgebiet zu. In der Urkunde legte er die finanzielle und materielle Ausstattung der Dorfbewohner fest und traf Bestimmungen über die Verwaltung des Dorfes oder die Ausübung der Gerichtsbarkeit. Heute zählt das Dokument zu den wichtigsten Quellenzeugnissen dieser Zeit, macht es doch die Siedlungsvorgänge des 12. Jahrhunderts im heutigen Sachsen sichtbar und zeigt gleichzeitig die starke Beteiligung der Geistlichen am Landesausbau. Die Bedeutung Bischof Gerungs kann dabei nicht hoch genug bewertet werden, denn er nahm dabei eine Vorreiterrolle ein. Am 20. November 2020 jährt sich der Todestag von Bischof Gerung zum 850. Mal und dokumentiert damit jenen Personenkreis in der Sächsischen Biografie, der die Frühzeit sächsischer Geschichte abbildet.

(Autor: Jens Klingner)

Die Sächsische Biografie ist ein Projekt des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV).

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