SAXORUM, Sächsische Landeskunde, digital

Nachlässe in der SLUB Dresden

In der Handschriftensammlung werden rund 500 Nachlässe meist sächsischer Künstler, Literaten, Wissenschaftler und Musiker erschlossen und zugänglich gemacht.

Das Sammeln von Nachlässen hat in Dresden eine lange Tradition. Die ersten Familienarchive gelangten bereits im 17. Jahrhundert in die Bibliothek. In der Handschriftensammlung werden aktuell rund 500 Nachlässe überwiegend sächsischer Künstler, Literaten, Wissenschaftler und Musiker bewahrt, erschlossen und der Forschung zugänglich gemacht.

Den ersten und für die Geisteswissenschaft bedeutenden Nachlass des Klassischen Philologen Karl August Böttiger (1760–1835), der als Chronist der Goethezeit wirkte, konnte die Königliche Öffentliche Bibliothek in Dresden bereits 1854 erwerben. Seit 1873 besitzt die Bibliothek auch den größten Teil des schriftlichen Nachlasses des Kritikers und Übersetzers August Wilhelm Schlegel (1767–1845), der zusammen mit seinem Bruder, dem Philosophen und Schriftsteller Friedrich Schlegel (1772-1829), dem Philosophen Johann Gottlieb Fichte (1762-1814) sowie den Schriftstellern Ludwig Tieck (1773-1853) und Novalis (1772-1801) die romantische Schule prägte.

Neben diesen Nachlässen finden sich im Bestand der SLUB so bemerkenswerte wie die des Philosophen Karl Christian Friedrich Krause (1781–1832), dem Namensgeber des so genannten Krausismo, der im Spanien des 19. Jahrhunderts Bedeutung erlangte, oder des Romanisten Victor Klemperer (1881–1960), der als einer der wichtigsten Chronisten des Alltags eines jüdischen Intellektuellen im Deutschland des 20. Jahrhunderts gilt.

Traditionell werden Nachlässe erworben, wenn Urheber und/oder Inhalt als historisch und wissenschaftlich relevant für das kulturelle Gedächtnis Sachsens anzusehen sind.

In der Ausstellung „Was bleibt?! – Nachlässe in der SLUB“ zeigt die Bibliothek unter anderem ausgewählte Exponate aus den Nachlässen von Victor Klemperer, Christian Borchert, Fritz Löffler oder Ernst Hassebrauk. (10. Mai bis 12. August 2019 im Buchmuseum der SLUB)

Thomas Stern

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