Gottfried Johann Stejskal war einer der wenigen privat und mit Einzellizenz arbeitenden Filmhersteller in der DDR. Sein „Film-Kollektiv Dresden“ stand zwar im Schatten der staatlichen Produzenten, überzeugte aber mit kostengünstigen, pünktlichen und soliden Filmproduktionen.
Nachdem Stejskal seine Ausbildung an der Fotofachschule Dresden absolviert hatte, sammelte er seine ersten filmischen Erfahrungen während des Zweiten Weltkriegs an der Front und war nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft bis 1958 in der Forschungsabteilung des VEB Zeiss Ikon Dresden tätig. In seinem Atelier, einer ehemaligen Gaststätte in Dresden-Wachwitz, produzierte er seit Mitte der 50er-Jahre verschiedenste Filmwerke. Neben Werbefilmen drehte er – meist im Auftrag des staatlichen Deutschen Fernsehfunks (DFF) – auch Dokumentar- und Informationsfilme, etwa über Meißen (1955/57), die Dresdner Kruzianer (1964) oder den Wiederaufbau Dresdens (1965), die zum Teil auch für ein ausländisches Publikum gedacht waren. Er besorgte dabei meist in Personalunion Buch, Kamera und Regie. In seinem 1968 eingerichteten Atelier in Meißen verfügte er über noch größere und bessere Technik. Auch die Überführung der privaten Filmhersteller in eine staatliche Kooperative 1975 bedeutete keine Einschränkung für Stejskals Schaffen. Seine Werke wurden mehrfach ausgezeichnet und erlangten internationales Ansehen.
Die Sächsische Biografie erinnert anlässlich seines 100. Geburtstages am 14. Februar an den Meißner Filmproduzenten und Kameramann Gottfried Stejskal, dessen Film „Meißen, ein Film von unserer Stadt“ aus dem Jahr 1957 vom Stadtarchiv Meißen 2023 digitalisiert und online gestellt wurde (https://www.youtube.com/watch?v=pGeLvRSd3gY&t=107s).
- Artikel zu Gottfried Stejskal in der Sächsischen Biografie
- Literatur von und über Gottfried Stejskal in der Sächsischen Bibliografie
Die Biografie des Monats Februar 2024 wurde von Luzie Mader im Rahmen ihres Schulpraktikums am ISGV recherchiert und verfasst.