Der diesjährige Adventskalender des ISGV thematisiert das Thema „Wintersport in Sachsen“. Hierzu passt auch die Abbildung unserer Biografie des Monats Dezember, die den Alpinisten und Bergsteiger Paul Gimmel beim Skifahren im winterlichen Osterzgebirge zeigt.
In Berlin geboren, kam Gimmel später nach Dresden, wo er seit 1914 als Buchhalter des Sachsenwerks in Niedersedlitz tätig war. 1917 der SPD beigetreten, betätigte er sich im Betriebsrat und in der Tarifkommission der Metallindustrie, ein Engagement, das in der NS-Zeit zu seiner Entlassung führte. Von Bedeutung sind aber vor allem Gimmels nebenberuflichen Aktivitäten für das Bergsteigen in Sachsen. Seit 1921 Mitglied im Sächsischen Bergsteigerbund (SBB) wurde Gimmel 1926 zu dessen Vorsitzendem gewählt und war ab 1929 zudem Herausgeber des Mitteilungsblattes „Der Bergsteiger“. Nach seinem Rücktritt vom Vereinsvorsitz 1931 wurde er Ehrenvorsitzender des SBB. In der NS-Zeit von Repressalien betroffen engagierte sich Gimmel nach 1945 u.a. für die Einheitstouristenbewegung und das Volkshochschulwesen in der DDR. Sein herausragendes Wirken für das Bergsteigen in Sachsen würdigte der SBB 2009 mit der Herausgabe eines Gedenkbuches.
Mit einem neuen Artikel des Bergsteigerhistorikers Joachim Schindler erinnert die Sächsische Biografie an den Bergsteiger, Gewerkschaftler und Wintersportfreund Paul Gimmel.
- Artikel zu Paul Gimmel in der Sächsischen Biografie
- Literatur von und über Paul Gimmel in der Sächsischen Bibliografie
(Autor: Henrik Schwanitz)