„Die Fürsten sind für ihre Untertanen da und nicht die Untertanen für die Fürsten.“ Diesen Satz schrieb der Wettiner Friedrich Christian als Kurprinz 1751 in sein geheimes politisches Tagebuch. Die Art von Politik, wie sie damals unter seinem Vater König August III. von Polen und dessen allgewaltigem Minister Brühl betrieben wurde, sah er äußerst kritisch. Später ließ Friedrich Christian ein umfassendes Reformprogramm erarbeiten, das nach dem Ende des für Sachsen desaströsen Siebenjährigen Krieges erfolgreich umgesetzt wurde. Ihm selbst blieben 1763 bis zu seinem frühen Tod als Kurfürst nur wenige Wochen Regierungszeit, mit seinen Impulsen für Politik, Wirtschaft und Kultur im Sinne der Aufklärung hat er jedoch die Geschichte Sachsens auf Jahrzehnte mitbestimmt. Sein nie aufgegebener Traum war der erneute Gewinn der Krone Polens. Und seine engste Verbündete, mit der er alle seine Gedanken teilte, war zeitlebens seine Frau, die Wittelsbacherin Maria Antonia Walburga, mit der der körperbehinderte Prinz fünf Söhne und zwei Töchter zeugte.
Die Biografie des Monats erinnert an einen außergewöhnlichen Wettiner, der vor genau 300 Jahren am 5. September 1722 in Dresden geboren wurde.
- Artikel zu Friedrich Christian in der Sächsischen Biografie
- Literatur von und über Friedrich Christian in der Sächsischen Bibliografie
Die Sächsische Biografie ist ein Projekt des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV).
(Autor: Joachim Schneider)