Wie kaum ein anderer dokumentierte Karl Heinz Mai nach 1945 aus seiner ganz eigenen Perspektive heraus den Alltag in Leipzig. 1920 geboren band ihn eine schwere Verwundung im Zweiten Weltkrieg, die mit der Amputation beider Beine einherging, an den Rollstuhl. Nach seiner Rückkehr in seine Heimatstadt im Sommer 1945 begann er seine fotografische Dokumentation. Mit seinem Rollstuhl erkundete er Leipzig und nahm Alltagsszenen in der vom Krieg zerstörten Stadt auf. Sein Fokus richtete sich dabei auf die Menschen und ihren Umgang mit dieser Situation, auf Kriegsheimkehrer, Trümmerfrauen sowie das Weiterleben nach dem Krieg. Zur fotografischen Sammlung Mais zählen heute ca. 20.000 Fotografien, wodurch sein Werk auch überregional zu den bedeutendsten fotografischen Leistungen der unmittelbaren Nachkriegszeit gehört.
Die Sächsische Biografie erinnert mit einem neuen Artikel an den Fotografen Karl Heinz Mai und sein Werk:
- Artikel zu Karl Heinz Mai in der Sächsischen Biografie
- Literatur von und über Karl Heinz Mai in der Sächsischen Bibliografie
Die Sächsische Biografie ist ein Projekt des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV).
(Autor: Henrik Schwanitz)