SAXORUM, Sächsische Landeskunde, digital

Abendliche Berglandschaft in der Sächsischen Schweiz

Sächsische Biografie: Biografie des Monats (März 2022)

Karl von Miltitz (1490-1529)

Karl von Miltitz, der aus einer prominenten sächsischen Adelsfamilie stammte, gehört zu den bekannten Gestalten der frühen Reformationsgeschichte. Nach dem Studium in Köln und Bologna fasste er durch Protektion seines Onkels Nikolaus von Schönberg an der päpstlichen Kurie in Rom Fuß, wo er unter anderem Kanzleischreiber wurde. 1519 überbrachte er als Beauftragter des Papstes Leo X. die Goldene Rose für Kurfürst Friedrich den Weisen und verhandelte mehrmals, aber letztlich erfolglos, persönlich mit Martin Luther, um ihn zur Unterwerfung unter den Papst zu bewegen. Umstritten ist, ob er dabei noch im Rahmen seiner Befugnisse gehandelt hat. Persönlich hat Miltitz seine Tätigkeit in Deutschland genutzt. Denn aufgrund eines päpstlichen Breve durfte er damals freie Pfründen in Deutschland bis zu einem bestimmten Wert in Besitz zu nehmen, so dass er mehrere Kanonikate an den bedeutendsten deutschen Kollegiatstiften auf sich vereinen konnte, so in Mainz und Trier, aber auch in Meißen. Miltitz kam tragisch zu Tode, als er am 20.11.1529 im Main ertrank. Seine sterblichen Überreste wurden drei Monate später gefunden und im Kreuzgang des Mainzer Doms bestattet.


Mit einem umfangreichen Artikel hebt die Sächsische Biografie diese wichtige, aber auch umstrittene Persönlichkeit hervor, die in einem entscheidenden Moment den Fortgang der Reformation beeinflusst hat:

Die Sächsische Biografie ist ein Projekt des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV).

 

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