Die Tochter aus dem dänischen Königshaus zog nach dem frühen Ableben ihres Mannes, Kurfürst Christian II. von Sachsen, im Alter von nur 30 Jahren auf ihren Witwensitz, das Schloss Lichtenburg bei Prettin, wo sie 30 Jahre als unverheiratete, kinderlose Witwe lebte. Auch während des Dreißigjährigen Krieges konnte sie durch den Salzhandel eine eigenständige und standesgemäße Hofhaltung aufrechterhalten und darüber hinaus ihre Untertanen, Bedürftige und Reisende mit Getreidegaben karitativ unterstützen: Sie speiste Hungernde, versorgte Hofangestellte, Wittumsuntertanen und die Prettiner Bürger mit Medikamenten aus der hofeigenen Apotheke, half Kranken, die um Hilfe baten und förderte zahlreiche Pestlazarette. Durch Schutzbriefe, welche sie mit hohem politischem Geschick bei feindlichen Truppen erwarb, konnte sie die Gegend um Prettin vorerst vor größeren Plünderungen und Zerstörungen schützen. Während des Krieges entwickelte sie eine starke Frömmigkeit, die sich in verschiedenen wohltätigen Handlungen ausdrückte: So gründete und förderte sie religiöse und soziale Stiftungen in ihrem Wittum, ließ Kirchen neu errichten oder renovieren und unterstützte Schulen. Weiterhin war sie auch auf politischer Ebene sehr engagiert. Sie zeigte ein großes Vermittlungsgeschick und stärkte die Beziehungen zwischen verschiedenen Königshäusern und Herzogtümern. Sie stiftete Ehen in ihrer Verwandtschaft und erzog an ihrem Hof fürstliche Kinder.
In diesem Artikel erinnert die Sächsische Biografie anlässlich ihres 380. Todestages an das bemerkenswert selbständige Leben einer Fürstin im Dreißigjährigen Krieg.
- Artikel zu Hedwig von Dänemark in der Sächsischen Biografie
- Literatur von und über Hedwig von Dänemark in der Sächsischen Bibliografie
- Onlinekollektion zu Hedwig von Dänemark bei den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Die Sächsische Biografie ist ein Projekt des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV).
(Text: Jasmin Wiesegart)